Argentinien - Chile (16. Okt. - ????)
3 - Ushuaia - Atacama
Kartenausschnitt der beschriebenen Etappe
16. Oktober - Rio Grande
Wir haben Ushuaia verlassen, um zu einem Schiffswrack und eventuell auch Königspinguinen anzutreffen. Die 60 km Piste waren recht angenehm zu fahren. Unseren SP fanden wir am Strand direkt vor dem Wrack, das Mitte der 80'ziger Jahre hier gestrandet ist. Es ist noch immer mit 20.000 to Estrich beladen, und rostet vor sich hin. Die Weiterfahrt zu den Königspinguinen haben wir abgebrochen, da uns ein Anwohner erzählte, dass sie nur ganz sporadisch und in kleinen Gruppen in der Bucht seien. Er gab uns aber den Tip, es in Cameron zu versuchen.
Auf dem Weg zum Fährhafen in Porvenir haben wir in Rio Grande eine Pause eingelegt. Wir waren dort mit Christian verabredet. Die Wäsche musste mal wieder gewaschen werden und wir brauchten Geld. Anschließend, sind wir zum Motorrad-Hostel von Christian gefahren. Er wartete hier auf die Reparatur seines Motorrades und hatte geklärt, dass wir hier übernachten und Trinkwasser bunkern können. Im Aufenthaltsraum stellten wir an Hand von Bildern fest, dass Joe Kelly vor ca. einem halben Jahr ebenfalls hier war und mit ihm unser Bekannter Benito, der ihn als Fotograf von Alaska bis Feuerland begleitete.
Abends kam auch Friedl noch vorbei, und wir beschlossen am nächsten Tag gemeinsam zu den Könispinguinen zu fahren.
18. Oktober - Grenzübergang nach Chile
Wir waren fast die ersten an der Grenze, und prompt wurden uns 2 Steaks aus dem Gefrierfach abgenommen, mit denen wir vor 5 Tagen schon einmal nach Chile eingereist waren. Die Salami, Salatgurke, eine Zwiebel und ein paar Blätter grüner Salat hatte Sabine in der Beifahrertür versteckt, die blieben unentdeckt.
19. Oktober - Cameron, Chile
Die Königspinguine bei Cameron sind die einzige Kolonie auf dem Südamerikanischen Festland. Sie sind etwas kleiner als die „Kollegen“ in der Antarktis, aber wegen des ganzjährigen guten Futterangebotes auch etwas schwerer… Wir haben fast 100 Tiere gesehen, wobei wir mit einem Ranger unterwegs waren.
Anschließend ging es weiter nach Porvenir, dem Fährhafen nach Punta Arenas. Die 110 km Schotterpiste führte uns, bei sonnigem Wetter, an tausenden Schafen und herrlichen Küstenabschnitten vorbei. Der erste Einkauf in Chile war dann allerdings erschreckend: Alles ist doppelt so teuer als in Argentinien! Unsere Vorräte werden wir dann in der zollfreien Zone von Punta Arenas wieder etwas auffüllen.
Die Überfahrt nach Punta Arenas verlief sehr ruhig. Die zollfreie Zone hatte kaum etwas im Angebot, was wir brauchen konnten. Das Magellan-Museum war leider geschlossen, und das Museum "Historisches Punta Arenas" war, bis auf sehr gut gemachte Modelle der Erdölerkundung und Förderung, auch sehr sehr "historisch..." Aber der Friedhof war dafür interessant!
22. Oktober - Torres del Paine
Vor dem NP Torres del Paine haben wir noch eine Höhle, die „Cueva del Milodon“, besucht. Die riesige Höhle, vom Meer ausgewaschen, wurde wohl zu Urzeiten von Tieren und Menschen bewohnt.
Hier wurden Skelett- und Fellteile von einem Riesenfaultier aus der Urzeit gefunden. Das Tier wurde rekonstruiert und steht mit ca. 3 m Höhe im Eingangsbereich.
Da es heute in Chile einen Feiertag gab, war der Eintritt in die Höhle und den NP Torres der Paine frei. Es ersparte unserer Reisekasse ca. 74€! 😀
Elli mussten wir mal wieder „schmuggeln“. Die 45 km Fahrt auf Schotterpiste, zum Torres del Paine war bei Sonnenschein und prächtiger Bergkulisse ein Traum…
Mit Christian und Fiedl bin ich bei herrlichem Wetter am nächsten Tag gegen 7.30 Uhr losgegangen, um einen Aussichtspunkt zu "erklimmen"... Nach knapp 5 km (von 9 km) und 400 Höhenmeter ( von 850 Höhenmeter) habe ich abgebrochen… ich war platt. Habe eine schöne Brotzeit gemacht und bin wieder zurück gegangen. Die beiden sind bis hoch, haben traumhafte Bilder, siehe oben, mitgebracht. Nach einer Dusche, Mittagessen und „kleinem Mittagsschlaf“ ging es mir wieder besser 😅.
Die letzten beiden Bilder sind von Christian...
Anschließend sind wir noch aus dem NP rausgefahren, damit auch Elli wieder frei laufen konnte. Gegen Nachmittag gesellte sich Christian wieder zu uns, für dessen Motorrad wir 15 Liter Benzin mitgenommen hatten. Der Sprit wurde umgefüllt, gemeinsam gekocht und am nächsten Tag mussten wir Christian "Geleitschutz" geben. Der Wind war so extrem, dass er an diesem Tag ohne uns wohl nicht hätte fahren können.
27. Oktober
Über die Ruta40 ging es an El Calafate und El Chalten vorbei nach Tres Lagos, hier wollten wir tanken und einkaufen. Pustekuchen, alle Geschäften zu und Sprit war ausverkauft... Wir haben danach kurz hinter unserem Übernachtungsplatz bei Baja Caracoles die Ruta 40 verlassen, Luft abgelassen und sind auf die Schotterpiste in Richtung Passo Roballos gefahren, über den wir nach Chile Chico wollten, um uns mit Christian, der schon um 7.30 aufgebrochen war, wieder zu treffen.
Hinter einer Kurve steht plötzlich ein „weißer Schweizer MAN“, den ich sofort erkannte, neben der Straße. Es waren Werner&Silvi, die wir im Juli 2018 im Norden von Kanada getroffen hatten. Die Freude und Überraschung war für alle riesengroß! Nachdem wir uns gegenseitig die letzten 5 Jahre kurz geschildert hatten, haben wir unsere Tagesroute geändert, denn die beiden hatten Informationen von der Polizei, dass der Pass die nächsten beiden Tage einschneien soll. Also wieder Luft auf die Reifen und auf der geteerten Ruta40 nach Los Antiguos.
Werner und Silvia 2023!
Unglaublich dass wir uns abseits der Hauptstraße, auf einer Piste zum Paso Roballa, nach 5 Jahren wieder getroffen haben...
28. Oktober
Der Grenzübergang um 8 Uhr nach Chile war schnell erledigt. Der Zollbeamte hat keine „kritischen Lebensmittel“ gefunden… Nach einigen Kilometern in Chile erreichen wir die Carretera Austral. Die heutige Etappe von 180 km Schotter haben wir mit abgesenktem Reifendruck bei mäßigem Wetter in Angriff genommen. Bei Temperaturen um die 2-4 Grad, manchmal Schneeregen und ganz guten Straßenverhältnissen sind wir gut voran gekommen. Trotz mäßigem Wetter haben wir herrliche Aussichten entlang des Lago Gral Serrera genossen. Allerdings habe ich Vibrationen am linken Vorderrad festgestellt.. Stoßdämpfer defekt?
In Rio Tranquilo wollen wir morgen die Marmorgrotten besuchen, wenn das Wetter passt.
Am Sonntag war das Wetter sehr bescheiden, sodass wir den Ausflug zu den Marmorgrotten auf Montag verschoben. Dafür konnte ich meinen defekten vorderen linken Stoßdämpfer mit Christians Hilfe wechseln.
Die Grotten waren echt schön, und sind der Highlight in dieser Gegend. Im Sommer, Dezember bis Februar, werden hier ca. 1.500 Leute pro Tag zu den Grotten "gefahren..." sagte uns der Tour-Guide.
1. November
Die heutige Strecke war ein doppelter Genuß: Erstens teilweise geteert und zweitens eine wahnsinnige Landschaft. An unserem SP habe ich mich mit einem Farmer "unterhalten". Er war auf dem Weg über den Fluß zu seiner Estancia... sehr anstrengend, da überlegt man sich wohl jeden Besuch in der Stadt.
Morgens noch Schnee und -2 Grad auf 900 m, am Mittag 20 Grad und Sonne am Fjord. Es hat uns sehr an Godoy, unseren Lieblingsplatz in Norwegen, erinnert.
2. November
Heute haben wir uns von Christian verabschiedet. Er brauch vor seinem Heimflug noch einen Zahnarzt und wir wollen wieder nach Argentinien… Wir hatten während der letzten 4 Wochen eine tolle gemeinsame Zeit: Viel von seinen Reiseerlebnissen aus Asien, Arabien und Afrika gehört, zusammen gekocht😋, ihm als Windschutz gedient, seinen Helm repariert, unseren gemeinsam Stoßdämpfer gewechselt, einige Highlights gemeinsam besucht und viel Zeit „verquatscht“!!! 😜
Hoffentlich kreuzen sich unsere Reisewege irgendwann mal wieder…
Nachdem wir die Careterra Austral verlassen haben, geht es wieder in Richtung Osten nach Argentinien. Die Straße zum Paso Futaleufu führt entlang eines Flusses in ein ein sehr enges Tal. Laut Karte mal wieder 70 km Schotter, aber schon nach 15 km treffen wir auf eine neu geteerte Straße die uns nach ca. 30 km plötzlich wieder auf Schotter weiterführt. Der Grenzübergang ist unkompliziert und in 30 min erledigt.
Die beiden Rinder wollten uns nicht über die Brücke lassen... erst nach einigen Minuten besannen sie sich und überquerten ebenfalls den Fluß, um am Ende der Brücke über die Leitplanken zu springen und im Hang zu verschwinden.
Das Eisenbahnmuseum in El Maiten war entgegen Google mal wieder geschlossen. Der ganze Ort schien noch im "Winterschlaf" zu sein.
5.11.2023
Da es in den letzten Tagen immer wieder geschlossenen Tankstellen, oder Tankstellen mit 20-50 Fahrzeugen in Warteposition vor den Säulen gegeben hat, haben wir uns sicherheitshalber auch mal angestellt, um wieder voll zutanken.. Manchmal gibt es keinen Diesel, manchmal kein Benzin. Manche erklärten uns, dass es am höheren Verbrauch der Landwirtschaft im Frühjahr liege, andere sagten es wäre eine grundsätzliche Knappheit auf dem Markt, wieder andere sagten dass sei normal in Argentinien!
In El Bolson haben wir es nach 3 Fehlversuchen aufgegeben einen Campingplatz zu finden. Nach Rücksprache mit einer Polizistin konnten wir 2 Tage auf dem Busparkplatz vor einer Kirche kostenlos stehen. Nach einem Besuch eines Künstlermarktes mit echt schönen handwerklichen Arbeiten bereiteten wir uns auf Sabines Geburtstag vor. Das Internet in der Stadt für den Empfang der Glückwünsche war gut, und das Geburtstagsessen ebenso.
6. bis 9.11.2023
Nachdem wir El Bolson verlassen haben, besuchten wir Klaus&Claudia Metz-Schubert, bei denen wir die notwendige Haftpflicht für die Merkosurstaaten in Südamerika abgeschlossen hatten, auf deren Estancia. Die beiden sind in der Globetrotterszene seit ihrer 16 jährigen Weltreise, und anschließenden Vortragsreisen in den 90-ziger Jahren, sehr bekannt. In einem Seitental haben sie auf einem herrlichen Gelände eine kleine Schafherde, und nennen ca. 100 ha ihr Eigentum. Sie betreiben eine Versicherungsagentur für Globetrotter, die unter info@abgefahren.info zu erreichen ist.
Hier hatte mich von einer Stunde auf die andere ein Virus mit Fieber und Schüttelfrost niedergestreckt. Zum Glück war der Spuk nach 2 Tagen, so schnell wie er gekommen war, auch wieder vorbei. Sabine konnte mal wieder Wäsche waschen und nach 4 Tagen waren wir wieder unterwegs.
12.11.2023
In Bariloche, einer der größten Wintersportorte Argentiniens, haben wir nur eingekauft und „Pesos gebunkert“, was aber fast 3 Stunden dauerte. Da in den letzten Monaten immer wieder Berichte über aufgebrochene Autos/Wohnmobile am helllichten Tag im Netz aufgetaucht sind, und Klaus&Claudia uns ebenfalls warnten, sind wir nach der Erledigung unserer Geschäfte auch wieder weiter gefahren.
In dichter besiedelten Gebieten ist es oft nicht einfach schöne Stellplätze etwas abseits zu finden. Aber man kann auch 10-20 m neben der Ruta40, an Aussichtspunkten oder kleinen Parkplätzen, eine ruhige Nacht verbringen. Ab 21.30 Uhr bis 7.00 Uhr morgens gibt es da kaum Verkehr.
Bei sehr gemischtem Wetter, was die Landschaft nicht weniger spektakulär macht, fahren wir immer weiter auf der legendären, über 4.500 km langen RN40, zur Ruta de Lagos, der Seenroute. Die Vulkanlandschaft ist sehr abwechslungsreich und man glaubt manchmal der letzte Ausbruch sei erst ein paar Jahre her...
Wir treffen auch immer mal wieder "besondere Reisende". Dortmunder Kennzeichen, gelbes Auto und keine Ahnung vom BVB, unglaublich! Den MERCEDES-Vario hat er für 50€ gekauft, nach Argentinien verschifft und mit einem Freund die "Hütte" darauf gebaut.So reist er schon einige Jahre durch Südamerika...
15.11.2023
Die Karte rechts vermittelt einen Eindruck wie hoch die Anzahl der Vulkane in dieser Region ist. Lavafelder, herrliche Berglandschaften, entlang eines Flusses ging es weiter in Richtung Norden. Auf dem städtischen Campingplatz in Malergüe, wo nach 2 anstrengenden Fahrtagen eine Pause geplant war, haben wir das Schweizer Ehepaar Herrmann&Sibylle mit ihrem Bimobil Iveco-358 kennengelernt. Sie sind auf dem Weg nach Ushuaia, von wo aus sie 10 Tage mit einem Hurtigruten-Schiff in die Antarktis fahren wollen.
Nach mehreren Fehlversuchen, ein offenes und ansprechendes Restaurant für ein gemeinsames Abendessen zu finden, haben wir kurzerhand 4 Hähnchenschnitzel sowie frische Nudeln gekauft und anschließend zusammen gekocht. Da wir am ersten Abend nicht alle Reiseerlebnisse austauschen konnten, haben wir einfach beide noch einen Tag auf dem Campingplatz "verlängert".
Es ist immer wieder lustig, wenn wir bei solchen „Gesprächsrunden“ herausfinden, dass wir viele gemeinsame Reisebekanntschaften haben.
Werner&Silvya mit ihrem Bimobil EX358 aus der Schweiz. Wir kamen fast zur gleichen zeit auf dem Campingplatz in Malergüe an. Nach einem kurzen Hallo sind wir gemeinsam in die Stadt um etwas zu Essen zu finden...
Der Abstecher in das Seitental Las Lenas, ein Skigebiet in dem wohl auch schon Weltcuprennen ausgetragen wurden, war total schön.
Im Verlauf des Vormittags passierten wir bestimmt 15-20 Gruppen von Gauchos auf Ihren Pferden, oder um ein Feuer lagernd am Wegesrand. Wir vermuten dass sie auf ein Hochzeitspaar warteten, das wir als letzte Gruppe nach ca 20 km sahen...
16.11.2023
Den Minicampingplatz in Tunuyan konnten wir mit den angegebenen Koordinaten nicht finden, erst mehrmaliges nachfragen bei Passanten führte uns zum Ziel.
Den Abend verbrachten wir mit einem argentinischen Ehepaar, dass mit dem Auto und Zelt unterwegs ist. Wir erfuhren mal wieder sehr viel über das Leben der Bevölkerung in Argentinien:
Wir können uns das fast nicht vorstellen, es ist kaum zu glauben...
17.11.2023
Von Werner&Silvya bekamen wir den Tip unsere Weinprobe auf dem Weingut OJO de Agua zu machen. Es gehört dem Schweizer Künstler Dieter Meier und liegt 25 km südlich von Mendoza. Sie bewirtschaften hier 100 ha Weinanbaufläche, und stellen Rotwein fast ausschließlich für den Export nach Deutschland und die Schweiz her. Nur ein paar ausgesuchte Restaurants in Argentinien werden ebenfalls beliefert. Sie besitzen Certificate für rein biologische und vegane Weine. Das Essen war köstlich und die Weine dazu gut.
Wir waren auch recht froh, dass wir auch auf dem Weingut übernachten konnten, denn es war ein heftiger Sturm gemeldet. Gegen 15.30 fielen die ersten Gläser auf dem Tisch um, aber nach 15 min war der Spuk schon wieder vorbei.
18.11.2023
In Mendoza suchten wir am Samstag eine MERCEDES-Werkstatt auf, um nach dem "Klappern und Vibrieren" im Bereich des linken Vorderrades schauen zu lassen.Der Service hier war trotz Samstag top. Sie beorderten um 10.30 einen Mechaniker aus dem Wochenende in die Firma, der auch sehr kompetent war. Nach kurzer Probefahrt erklärte er mir dass er die Vibrationen von der Lenkung her vermutet, das Klappern war sehr diffus. Nachdem das Fahrerhaus abgekippt war, wurde die Lenkstange mit entsprechendem Spiel sofort erkannt. Ein Ersatz ist in Argentinien aber nicht zur Verfügung, eventuell in Chile. Nach Aussage der Werkstatt sei es aber kein Problem so weiter zufahren und es in Chile bei MERCEDES zu probieren. Das Klappern kommt vom Wischwasserbehälter, da ist die Halterung gebrochen. Wegen einem Feiertag am Montag wird sie Dienstag demontiert, geschweißt und wieder eingebaut...
Wir verabschieden uns und beziehen für die nächsten Tage Quartier auf einem Campingplatz am Rand von Mendoza.
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