Seit Dienstag 1. Mai 2018, um 04.30 sind wir unterwegs!

 

Reisetage:                 126 Tage                                Gesamtstrecke:      21.856. km

 

Ü - Campingplatz          18 Nächte

Ü - "Irgendwo"                108 Nächte


3. Etappe:

NW-Teritories - Youkon - Alaska - Edmonton   (5. Juli bis 31. Aug.)

 

Geplante / gefahrene Route

6. Juli

 

Ob wir das bis Ende September schaffen, werden wir sehen. Eventuell streichen wir Prudohe Bay, das spart ca. 2000 km Fahrstrecke... Dafür sind wir auf dem Dempster Highway bis nach Tuktoyaktuk am Artic Ocean gefahren.

  • In Yellowknife wollen wir uns die letzten ursprünglichen Bisons anschauen.
  • Auf dem Youkon möchten wir eine Kanutour machen.
  • In Dason City am Klondike, will Sabine Goldwaschen, damit die Weiterreise gesichert ist...

 

 21. Juli

 

Nach 10 Tagen mit keinem oder schlechten Internet sind wir in Inuvik angekommen, und können Euch wieder mit neuen Infos zu unserer Reise versorgen.

 

Nach dem Bison Park bei Edmonton ging es über den Grizzly Highway nach Norden. An den Alexandra bzw. Luise Falls haben wir 2 Tage pausiert. Gewaschen und uns von den letzten Fahrtagen erholt. Die Moskitos sind hier allerdings überall, sodass Sitzen im Freien für uns unmöglich ist. Die Canadier haben dafür Fliegenschutzpavillions... aber denen machen die Mücken anscheinend auch nicht all zuviel aus.

 

 

 

Auf dem Weg nach Yellowknife haben wir Werner und Silvia mit Ihrem MAN getroffen. Bei einem spontanen und unterhaltsamen  Erfahrungsaus-tausch mit den Beiden haben wir einige gute Tips und Infos bekommen. Wir hoffen sie im nächsten Jahr in Südamerika wieder zu treffen. Mehr erfahrt Ihr über die Beiden unter www.expi.ch

 

Von den Wasserfällen ging es in Richtung Yellowknife.
Wir sind dann aber nur bis zum Mackenzie Bison Park gefahren. Nach Yellowknife wären das hin und zurück ca. 550 km zusätzlich gewesen. Unter der neuen Brücke über den Mackanzie River hatten wir einen tollen Schlafplatz gefunden. Div. Angler fingen hier am Abend einige Hechte von 60 bis 70 cm in den Strudeln der Brückenfeiler. -> In BC werde ich mir eine Lizenz für 40$ kaufen!!!

Die Fahrt, über den Mackenzie Highway und auf dem Liard Trail nach Fort Nelson, ging auf gut ausgebauten Straßen, dazwischen ca. 200 km Schotter, recht flott. Einige Bisons lagen direkt am Wegesrand oder auf der Straße, Dallschafe und Schwarzbären fraßen den frischen Klee am Straßenrand. Warnschilder für beide gab es reichlich an der Straße...

 

An dieser Brücke haben wir nur kurz gehalten, und uns im Wassernebel der Fluten abgekühlt...

 

In der Nähe von Nahanni Butte, unser Schlafplatz lag 25 km abseits des Liard Trails direkt am Ufer des Mackenzie Rivers, haben wir nach 2 Wochen das erste mal wieder Berge gesehen. Die Mackenzie Mountains.  Unser Schlafplatz lag am Beginn der Winterstaße (auf dem Fluß wenn er zugefrohren ist) nach Nahanni Butte. Es standen ein paar Autos von Jägern und Arbeitern hier, die wohl mit ihren Booten unterwegs waren. Hier hatten wir nachts um 2 ein tolles Erlebnis: Geweckt durch mächtiges schnauben schauten wir aus dem Fenster...

 

Zwischen den geparkten Fahrzeugen und um unser BiMo herum grasten 10 Bisons... Wir waren so gebannt, dass wir nur diese 3 relativ schlechten Aufnahmen aus dem Bett gemacht haben.

Wir haben die kleine Herde mit 3 Kälbern, 3 Muttertieren, 2 Jungbullen und einem Riesenbullen am nächsten Morgen 3 km weiter auf dem Weg zur Straße wieder gesehen.

 

In Fort Liard haben wir unsere Vorräte wieder aufgefrischt. Die letzten Tage gab es nur Mini-Supermärkte in Tankstellen, nur das Nötigste zum Leben, aber sauteuer.

 

Nach Passieren des 60. Breitengrades sind wir bei Fort Nelson, in British Columbia, auf den Alaska Highway nach Watson Lake abgebogen. Über den Summit Pass und Muncho Lake ging es nach Liard River. Hier haben wir 2 Tage pausiert und uns in den heißen Schwefelquellen, den Liard Hotsprings, erholt...

Hier haben wir ein ein polnisches Ehepaar kennengelernt, dass vor 35 Jahren nach Canada ausgewandert ist. Sie leben heute bei Edmonton. Mit Bob und Ula haben wir uns gut unterhalten und einen schönen Abend beim Grillen zugebracht.

 

In Watson Lake haben wir natürlich den "Schilderwald" besucht. Mittlerweile sollen es 80.000 Schilder sein...

Dann ging es weiter auf dem Alaska Hwy über Johnsons Crossing und die Canol Road - wieder ein kleines Abenteuer -  nach Carmaks. 220 km teils üble Piste, 5,5 h... Neben einem unbekannten Tier (Sepp sagte es sei ein Stachelschwein) am Straßenrand, ist ca. 20 m vor uns eine riesige Elchkuh über die Straße gesprinted.

Bei Camarks sind wir dann auf den Klondike Highway getroffen. Kurz vorher haben wir zum ersten mal den Yukon River gesehen.

 

Am Sontag den 15. Juli sind wir dann auf den Dempster Hwy gefahren, um nach Inuvik und weiter, auf der seit Herbst letzten Jahres fertiggestellten Straße, bis ans Polarmeer, nach Tuktoyaktuk zu fahren. Insgesammt 1.800 km Schotterpiste, da wir auch wieder zurück müssen.

Wir hatten alles: Regen, gesperrte Straße wegen Erdrutsch, Sonne, hundsmiserable Schotterpiste und immer wieder tolle Ausblicke...

Täglich mußte ich unters Fahrzeug kriechen, und den "Gascrashknopf" wieder reinzudrücken, da man ja nicht allen Schlaglöchern ausweichen kann... Manchmal kann man nur noch "das kleinere Übel" wählen, dann springt das BiMo wie ein Bock auf der Straße und Elli steht im Durchstieg.

Die Straßen werden nach wenigen Stunden geräumt, notdürftig repariert und weiter gehts.

Auch hier oben haben wir riesige Waldbrandflächen gesehen, die wahrscheinlich erst letztes Jahr gebrannt haben, da noch keine jungen Bäumchen nachgewachsen sind.

 

Unsere Freunde Biene&Herbie sowie Sepp haben wir auch wieder getroffen. Sie kamen uns entgegen... Mit Sepp haben wir einen schönen Abend mit Grillen und "einem" Rotwein verbracht. Er gab mir dazu noch einige Angeltips, die ich tagsdarauf sofort in 3 Hechte umgesetzt habe. Mit Angelschein aus Yukon, Hechte in Northwest Territories gefangen... (:-)

Auf dem Demster haben wir am Donnerstag, den 19. Juli, für dieses Jahr schon die 3. und später auf dem Rückweg die 4. Polarkreisüberquerung erlebt. Trotz der 900 km wurde es nie langweilig auf der Strecke. Die beiden Fährüberfahrten auf dem Mackenzie im oberen Bereich des Highways sind schon etwas besonderes: Es geht über eine aufgeschobene Rampe aus Erde und Schotter, direkt vom Ufer aus,  auf die Fähre. Sie sind alle kostenlos und verkehren nur in den Sommermonaten. Wenn die Flüsse im Herbst zufrieren muß man halt warten bis das Eis trägt...

 

In Tuktoyaktuk am Arctic Ocean, den man erst seit Herbst 2017 mit dem Auto erreichen kann, hatten wir eine interesante Begegnung mit Edmont aus Toronto. Er ist 90 Jahre alt und mit Pickup und Kanu unterwegs. Sein Traum, mit dem Kanu in der Mitternachtssonne auf dem Artic Ocean zu fahren, wurde an diesem Abend leider vom Winde verweht... er hat aber noch Zeit!

Hier oben lagert überall Müll und Schrott. Es sei zu teuer, das alles in den Süden zu fahren... sagten uns die Einheimischen.

Neben badenden Kajakfahrern, die den ganzen Mackenzie hochgefahren sind, haben wir auch immer wieder Radlerpaare auf dem Dempster gesehen.

Renate, Jörg, das wäre doch noch eine Herausforderung für Euch, oder???

Die Radler sahen aber alle sehr gequält aus: Hitze, Mücken und 1.750 km Schotter...

Neben 2 Kirchen (75 Einwohner!) gab es noch eine Touristeninformation, einige Fischer und 2 riesige Firmen: Petroleum und Funk- bzw. Radartechnik...

In Inuvik wurde gerade das 60 jährige Bestehen gefeiert, mit Markt von 13 bis 18 Uhr und Modenschau in der Stadthalle....

Die Berge die hier aus dem Boden "quellen" werden Pingos genannt. Sie sind die wohl größten auf der Erde. Im Inneren bestehen Sie aus Eis, dass sie stetig nach oben treibt. Mehr findet Ihr unter WIKIPEDIA darüber...

Die Rückfahrt ging dann "irgendwie" schneller. Die ganzen schlechten Straßenstücke waren besser befahrbar, ich hatte aber auch den Reifendruck nochmals um 0,5 Bar auf 5,7 und 6,2 gesenkt...

 

24. Juli

Zurück vom Dempster Highway ging es nach Dawson City. Hier waren wir total enttäuscht. Alles alt, dreckig, teilweise Sehenswürdigkeiten geschlossen, große Hitze und nichts so wie ich es mir vorgstellt hatte. Lebensmittelpreise +50 bis 100%. Wir sind mal durchgelaufen und weiter gings über die Grenze nach Chicken in Alaska.

Auf unserem Übernachtungsplatz haben uns am morgen 2 Wächtersbacher Goldsucher (Jörg Lotz und sein Partner) aufgesucht. Sie hatten unser BiMo schon tagszuvor in Dawson gesehen, uns aber nicht angetroffen. Mit ihrer Fa. YUKON Exploration erkunden sie Goldminen und verpachten oder verkaufen sie. Das machen sie 4-5 Monate im Jahr, ansonsten leben sie in Wächtersbach.

Die Enreise nach Alaska (USA) verlief wieder völlig problemlos. Die Landschaft in Alaska ist sehr viel hügeliger, und man kann sehr viele Goldschürfstellen in den Berghängen oder Flußtäler sehen...

Hier haben auch die ersten Caribus und eine "badende" Elchkuh gesehen. In den Flüssen sahen wir immer wieder feinste Goldglitzer, die aber nicht greifbar sind. Trotz größter Anstrengungen haben wir kein Gold gefunden... hatten aber sicherheitshalber welches "für Sabines Ohren" in Dawson gekauft.

 

 

 

Auch so kann man reisen: Ein Wohnmobil mit Holzofen, 2 jungen Damen und 3 Hunde. Gesehen in Dawson an der Fähre...

Im Postamt von Chicken, einer kleinen Blockhütte voll mit Päckchen die Ersatzteile für alles mögliche enthalten, haben wir unser lang ersehntes Paket aus Deutschland über Boyne City erhalten...

Das Chicken, ein Huhn aus Blech, und ein alter Goldschürfbagger sind das Wahrzeichen der "Stadt". Downtown Chicken besteht aus 4 Geschäften: Saloon, Cafe, Giftshop und Alkoholshop.

Sabine, "meine zweite Friseuse auf der Reise", hat mir hier eine neue Frisur verpasst.

Auf dem Campingplatz haben wir die Brüder Tim und Bob aus Calmar-Alberta kennengelernt. Von ihnen haben wir viele lustige Storys aus Ihrem Leben gehört und hatten viel Spaß mit den beiden. Wenn wir in die Nähe von Calmar kommen, werden wir sie sicher besuchen.

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Jos und Regien aus Vancouver haben wir auf dem Dempster Highway am Polar Circel kennengelernt. Mittlerweile haben wir uns mehrfach getroffen und viel Spaß gehabt. Sie sind auch pensioniert und wollen in 2020 nach Europa kommen. Wir freuen uns drauf!

 

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Kurz vor Fairbanks hat uns Sepp informiert, dass er dort auf dem Campingplatz steht. Also nichts wie hin...Von da aus sind wir am nächsten Tag gemeinsam in Richtung Chena Hot Springs gefahren. Nach der Passage von einigen 50 cm tiefen Wasserflächen haben wir einen tollen Stellplatz gefunden. Am nächsten Morgen ging es nach Chena um die warmen Quellen zu geniesen. Direkt bei den Hot Springs gab es einen kleinen Flughafen und ein Erdwärmekraftwerk, dessen Technologie weltweit vertrieben wird. An den Gebäuden der Therme wurde stark gebaut, da wird es zukünftig sehr viel turbulenter zugehen...

In der Nachbarschaft haben wir eine große Huskyzucht gesehen, die auch am Yukon-Quest-Rennen teilnimmt. Gegen Nachmittag sind wir wieder in Richtung Fairbanks zurück gefahren. Auf dem Ü-Platz,  direkt am Flußufer des Chena, trafen wir auf die sehr sehr nette schweizer Familie Reiser mit Christoph, Heidi und Tochter Miriam. Zum Essen wurden kurzerhand die Tische zusammengerückt und es gab ein langes Abendessen. Wir haben versprochen die Reisers in der Schweiz zu besuchen, wenn wir wieder mal in Europa sind...

31. Juli

Zur Lebensmittel sei gesagt, dass  sie mit jedem Kilometer nördlich entsprechend teuer werden. Kostet z.B. 4 Liter Trinkwasser 1 $, zahlt man hier oben 6 $. Das ist mit anderen Dingen ebenso. Diesel ist 20-25% teurer... Da muß man schon genau planen, denn man findet manchmal auf 200 km keinen Supermarkt, und bis zur nächsten Tankstellen sind es 350 bis 550 km ...

 

Da wir unbedingt Caribouherden sehen wollten, haben wir uns in Fairbanks wieder mit frischen Lebensmittel eingedeckt und sind auf den Dalton Highway in Richtung Prudhoe Bay gestartet.

Der Dalton Hwy wurde 1974 in nur 5 Monaten gebaut. Er ist die nördlichste Straße der USA, 666 km lang und wegen der strengen Winter oft in schlechtem Zustand. Der Hwy wurde benötigt, um das Erdölfeld Prudohe Bay zu versorgen. In Deadhorse endet er, 5 km vor der Küste. Man kann dort nur mit einem Bus für 69$ an den Arctic Ocean gelangen.

Die Trans-Alaska-Pipeline verläuft parallel dazu. Sie wurde von 1975 bis 1977 gebaut, ist 1285 km lang und transportiert seither täglich ca. 120.000 m³ Öl, in 4 Tagen, vom Polarmeer bis nach Valdez.

 

Bezüglich der Caribous wurden wir allerdings enttäuscht. Ein Ranger erzählte uns bei Coldfoot, nach ca. 400 km Fahrt, dass die Caribous dieses Jahr sehr weit hoch in den Norden gezogen seien. Auf Grund der hohen Temperaturen in den letzten Wochen seien sie vor den Moskitos geflohen, und hielten sich an der Küste auf. Ob wir von der Straße welche sehen könnten, hielt er für eher unwahrscheinlich. Also sind wir zurück nach Fairbanks gefahren, denn wir brauchten Internet um Henrik am 3. August zum Geburtstag zu gratulieren..

Vorher haben wir uns noch Wiseman, ein altes Goldgräberdorf, angeschaut. Es gab dort eine alte Poststation aus 1907 und jede Menge "Schrott", der als "Museum aus der Goldgräberzeit" benutz wird. Heute lebt da nur noch eine Handvoll Jäger und Trapper.

Die Fünf Finger in den Finger Mountains haben wir nur im Nebel gesehen. Den Biber hat Sabine an einer Brücke entdeckt, wir konnten ihm eine ganze Zeit beim Fressen zusehen.

 

3. August

Wir haben 2 Tage Pause auf dem Campground in Nenana gemacht. "Maitenance" war angesagt: Wäsche waschen und BiMo abschmieren und mal alles kontrollieren.

In Nenana ist im Winter die Atraktion ICE Classic. Das schwarzweise Gestänge steht auf dem zugefrorenen Fluß, und man kann darauf wetten wann es im Wasser versinkt. Dem Sieger winken mehrere zehntausend Dollar... Sonst ist es ein verschlafener Ort.

Morgen gehts weiter nach Denali...

Das nächste Update planen wir aus Valdez...

Aus dem Update in Valdez ist leider nichts geworden. Unser Provider hat in Alaska keine "Sendemaste" und die gefundenen WiFi-Netze waren so langsam, dass es nicht möglich war Bilder hochzuladen.

 

Denali sollte ein weiterer Höhepunkt unserer Reise werden, aber der ist im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser gefallen. Wir hatten 4 Tage Regen und Nebel, der in 400 bis 500 m festhing. Sicht also gleich Null!!! Es gab nur Touristen, Verkaufsbuden und Touristen...

Wir sind dan weiter über den Hatcherpass nach Anchorage und runter nach Homer gefahren.

6. August

Trotz Regen war der Hatcherpass sehr eindrucksvoll. Es gibt da noch aktive Goldminen und viele tolle Ausblicke. Eine uralte Goldmine, die als historisch wichtig beschrieben wird, hat man total verfallen lassen. Kassiert aber noch 5 Dollar Eintritt, für einen Haufen Bretter. So sind die Amis halt...

Am "Cook Inlet", von Soldotna bis Homer, gibt es nur ein Thema: Lachse und Heilbutt! Ein Angelcamp grenzt an das Andere. Tagestouren zum Heilbuttangeln kosten 450 USD, ohne Fanggarantie. Am Deep Creek, einem Lachsfluß, habe ich natürlich auch eine Angellizenz für Alaska erworben. Die einheimische Bevölkerung steht an vielen Angelspots jedem mit Rat und Tat zur Seite. Sie geben gerne Tips und helfen beim Käschern. In Soldotna gibt es mehrere 100 m lange Stege am Flußufer, an dem jeder sein Glück probieren kann. Aber ich habe 3 mal die Lachse nur bis einen Meter vor den Käscher gebracht, dann sind sie abgerissen... Andere waren erfolgreicher.

8. August

Herbi&Sabine kamen uns am späten Nachmittag aus südlicher Richtung entgegen. Sie kannten, von ihrer letzten Reise vor 6 Jahren, noch einen abseitsliegenden Stellplatz am See ganz in der Nähe. Das war natürlich ein guter Grund, um den Abend gemeinsam bei kaltem Bier und mit dem austauschen von Reiseerlebnissen zu verbringen.

Von den 3 Vulkanen hier ist nur noch einer aktiv. Der letzte Ausbruch war vor ca. 30 Jahren. An diesem Küstenabschnitt haben wir herrliche Schlafplätze direkt am Meer mit tollen Ausblicken gefunden. Das hat uns 4 Tage "gekostet"...

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Bruno&Ursi haben wir hier wieder einmal getroffen. Sie sind aus der Schweiz, und mit einem TOYOTA und frankfurter !!! Kennzeichen unterwegs...

Wir freuen uns schon auf das nächste Wiedersehen.

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Homers traumhafte Lage wird natürlich touristisch total vermarktet. Angelegte "Lachsfangbereiche" an der Küste, Ausflugmöglichkeiten mit Boot oder Flugzeug zu den Gletschern... Wir haben nach einem kurzen Besuch die tolle Küste 50 km oberhalb von Homer vorgezogen.

Am Kenai River habe ich wieder geangelt, aber ohne Erfolg. Ein Biss in 2-3 Stunden, 3-5 min Drill und weg war er... Der Seelachs in Norwegen macht übrigens sehr viel mehr Spaß beim Drill...

 

14. August

Nach dem Besuch der Kenai Peninsula sind wir nach Whittier gefahren, um mit der Fähre nach Valdez zu fahren. Hier soll man schöne Gletscher und mit Glück auch Wale sehen.

Das Wetter machte wieder alles zunichte. Weise Decke in 3-400 m Höhe während 3 Tagen. Aber ich habe meine ersten beiden Lachse gefangen. Beim Filetieren hatte ich schon bemerkt, das die Farbe des Fleisches rosa war. Nach dem braten in der Pfanne schmeckten sie nach "Nichts". Es waren "Pinkys", das Fleisch ist rosa und schmeckt nach nichts... Kommt nur in Burgern zur Verwendung. Jetzt fiel mir wieder ein, dass Tage zuvor einige Angler, nach kurzer Beratung, schöne "Lachse" wieder zurück setzten. Jetzt kenne ich den Grund...

Von Valdez mussten wir wieder hoch nach Tok, wo wir schon Ende Juli durchgefahren sind.

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Auf unserem Schlafplatz haben uns spät am Abend unsere französischen Freunde, Julien&Solana mit Tala und Solal von der Straße aus gesehen und spontan angehalten. Sie reisen in einem Landy für 2 Jahre durch Amerika...

Die Fahrt nach Haines auf dem Haines Hwy war ein Traum. Ein Gletscher neben dem anderen, herrliches Wetter und nur wir auf der Straße unterwegs. In Haines selbst hatten wir dann am Abend noch großes Glück bei der Bärenbeobachtung. Manchmal waren sie nur 15 -20 m weg von uns.

Die 45 minütige Fähre von Haines nach Skagway ersparte uns ca. 600 km Landstraße... Im Hafen von Skagway lagen 3 Kreuzfahrtschiffe, man kann sich vorstellen was in diesem Ort und in der Umgebung los war.

21. August

Von Skagway in Richtung Whitehorse haben wir dann die ersten Waldbrände gesehen. Von einem amerikanischen Ehepaar hatten wir gehört, dass 200 km südlich von Atlin ein Dorf mit 200 Häusern komplett zerstört worden sei.

Die "Ton of Goods", eine vorgeschriebene Ausrüstung die jeder Goldgräber, der nach Dawson City wollte, mitnehmen musste, haben wir in einem Museum bei Cargross gesehen. Bei jedem Gang über den Pass hatte der Goldgräber ca. 40 bis 50 kg auf dem Rücken. Das waren am Ende ca. 2000 km die er zu Fuß zurücklegen musste, um seine "Ton of Goods" über den berüchtigten Chilkott Trail zu transportieren...

 

Dem Museum angeschlossen ist eine Ausstellung mit tollen Tieren aus Alaska und ein Husky Trainingslager. Hier werden "Hochleistungssportler" über den Sommer fit gehalten, um im Winter an den großen Rennen in Alaska teilzunehmen. Die betreuen da ca. 150 Schlittenhunde. Für uns waren allerdings "Thelma und Luise" die Stars... wir haben Tränen gelacht als wir die beiden da gesehen haben.

Nach Whithorse, und der Besichtigung der S.S Klondike, die früher die Goldgräber mit allem Notwendigen versorgt hat, ging es zu einem Abstecher nach Atlin. Hier lebt seit vielen Jahren das Ehepaar Pusch aus Steinau, die Eltern von Henriks Freund Tillmann.

Nach einigen Versuchen und mit Hilfe von Nachbarn haben wir das Haus auch tatsächlich gefunden. Leider haben wir die beiden nicht angetroffen..

Atlin liegt an einem wunderbaren See, mit teilweise gut erhaltenen alten Gebäuden aus der Goldgräberzeit.

Einen ordentlichen Pickup für Walter haben wir auch dort gesehen...

 

23. August

Einen Abstecher vom Cassiar-Stewart Hwy nach Hayder zum Salmon Glacier war nicht geplant, wurde uns aber von vielen anderen Reisenden empfohlen. Es war toll was wir da erlebten...

Grizzly auf der Straße, Grizzly beim Lachsfangen und eine tolle Panoramafahrten zum Gletscher und in stillgelegten Minengebieten... 

Aber der Reihe nach:

Überrascht haben uns die abertausende Lachse, die den Fluß hoch geschwommen sind, ihre Eier abgelegt haben und dann verendet sind. Daß wir einen Grizzly beim Lachsschmaus beobachten konnten war großes Glück. Der Ranger sagte, daß er seit Tagen das erste mal wieder am Fluß aufgetaucht sei...

Wir sind noch spät, über 30 km auf einer „bösen“ Schotterpiste, zum Aussichtspunkt oben am Gletscher gefahren. Morgens trafen wir dort alte Bekannte: Beat&Ruth mit ihrem Iveco und Waltraut&Giesbert. Sie hatten die Nacht, nur wenige hundert Meter weg von uns, ebenfalls hier oben verbracht.

Auf dem Aussichtspunkt zum Gletscher haben wir Keith Scott kennengelernt. Der "BEAR Man". Er verkauft dort seit 32 Jahren, von Mitte Juni bis Mitte September, seine Postkarten und sein schönes Büchlein über Bären in Alaska. Er schläft in einem kleinen Igluzelt, bei Schnee in seinem kleinen Auto, und lebt sehr spartanisch.

Wir haben 2 Nächte vor dem Gletscher verbracht, und uns lange mit ihm unterhalten. Er wird uns sicherlich noch lange in Erinnerung bleiben...

Diese Lachse hat Sabine im Vorbeifahren von einer Brücke aus entdeckt. Sie sind ca. 60 km den Fluß hoch geschwommen um ihre Eier abzulegen. An der roten Farbe erkennt man, dass sie sich im Süßwasser komplett verändert haben und bereit für die Eiablage sind...

 

 

30. August

Auf Grund der Waldbrandsituation in Britisch Columbia haben wir spontan unsere Reiseroute geändert. Vancouver haben wir gestrichen und sind kurzerhand nach Jasper gefahren. Allerdings ging es in Jasper so turbulent zu, voller Touristen, das Wetter schlecht und ebenfalls noch Brandgeruch in der Luft, sodass wir uns kurzerhand für den Besuch unserer Freunde Bob&Ula in Edmonton entschieden haben...

Dazu kam, dass wir für einen weiteren Highlight unserer Reise gutes Internet brauchten:


Hochzeit von Sören&Carolin am 31.08.2018

auf dem Alten Leuchtturm in Cuxhaven

 

Wir waren life per FACETIME dabei.....