Seit Dienstag 1. Mai 2018, um 04.30 sind wir unterwegs!

 

Reisetage:                 293 Tage                                Gesamtstrecke:      46.218 km

 

Ü - Campingplatz             64 Nächte

      Ü - "Irgendwo"                229 Nächte 


6. Etappe:

Belize - Guatemala - Honduras - Costa Rica - Panama.... 

(1. Febr. bis 18. Febr. 2019)

ca. 3.100 km

Durch anklicken der Karte kannst Du die ungefähre Reiseroute vergrößern....


Auf Grund der Tatsache, dass es wohl im Moment einige Probleme bei den Fährkapazitäten gibt, mussten wir unsere Reiseplanung kurzfristig ändern.

Weil wir nur RORO (Roll on Roll off) mit unserem BiMo fahren können, hatten wir ausschließlich die Möglichkeit am 18. Februar oder erst am 18. April zu fahren. Also bedeutete das so schnell wie möglich durch Mittelamerika bis nach Panama zu fahren. Unser erster Termin ist Mittwoch der 13. Februar bei der Zollinspektion in Panama am Hafen. Das Fahrzeug müssen wir am Freitag den 15. Februar in Colon abgeben.
Das reicht gerade für den Besuch am Panamakanal, alle Papiere besorgen sowie Hotel und Flugbuchungen für Cartagena in Kolumbien erledigen.
Vieles von dem was wir dann in den letzten Tagen erlebt haben, lässt sich mittels Bilder nicht dokumentieren...
  • Grenzübergänge dauerten zwischen 2 und fast 7 Stunden...
  • Organisation ist ein Fremdwort für Guatemala, Honduras und ganz besonders für Nicaragua und Costa Rica...
  • Bestechungsgelder von 240$ waren notwendig...
Uns hatte man beim Verlassen der Grenze Honduras/Nicaragua die Zollpapiere für unser BiMo abgenommen. Auf mehrmaliges Nachfragen aber versichert, dass sei alles so ok...
Bei der Ausreise nach Costa Rica fehlten diese dann. Und ohne die geht nichts...
Warum man nicht an der Einreisegrenze anrufen konnte, und eine Kopie der Einreisepapiere vom Vortag anfordern konnte, scheiterte an der “Mittagspause dort” und dann an dem “hohen Aufwand für das Heraussuchen” dort...
Also wurde diskutiert, verschiedene Szenarien aufgezeigt, die dann aber bei 500 Dollar für neue Papiere endeten.
Als ich diese "nicht" hatte, und nach einem Geldautomaten fragte, wurde angedeutet, dass es wohl auch mit 200$ gehen würde. Die seien aber ohne Beleg an die Leiterin der Grenzstelle (100$), an einen Polizisten (50$) und an die Leute der Röntgenstation (50$) zu zahlen. Dann bekäme ich neue Papiere.
Also gab es nur eins: 200 USD auf den “Tisch des Hauses” zu legen...
Gesagt, getan und nach ca. 5,5 h konnten wir weiter fahren, aber Halt: Da waren ja noch die 40 USD für die fehlerhaften bzw. fehlenden “Papiere von Elli” notwendig, die eigentlich schon Guatemala hätte ausstellen müssen. Auch die wurden mit jeweils 20 USD für  den stempelten Zollbeamten und einen “Tierarzt “, der Elli nie gesehen hat, bezahlt...
 __________________________________________________________________________________
Aber wir haben, wenn auch im „Schnelldurchgang“, viel Schönes in Mittelamerika gesehen und erlebt:
Wasserbüffel im Schwimmbad auf ener Hazienda...
Kilometerlange Palmhaine zur Ölgewinnung...
"Besonderheiten" auf der Straßen...
Enge Stadtdurchfahrten...
Häuser auf Stelzen in Costa Rica...
Wunderschöne Landschaften...
Riesige, große und kleine Städte...
Wilde Krokodile unter einer Brücke...
Karibik Flair!!!
Zur Karibik bzw. Mittelamerika gehören auch unzählige, zum Teil noch aktive Vulkane...

In Las Lajas, schon in der Nähe von Panama City, standen wir dann 3 Tage auf dem Campingplatz von Roy, der sehr gut deutsch spricht, und konnten uns von den Strapatzen der letzten Tage erholen. Der Platz war einfach, hatte die Dusche im Freien, aber wir standen traumhaft unter Palmen, hatten unsere eigene "Palapa" als Sonnenschutz und Strom für die Klimaanlage...

Übers Wochenende hatte Roy zu einem Harley-Treffen, mit Teilnehmern aus Costa Rica und Panama eingeladen. Es gab Hardrock-Musik live und viele Gespräche mit den netten Bikern.

 

14. Februar 2019

In Panama City angekommen, war auch die tropische Hitze zum ersten Mal richtig unangenehm zu spüren. 36 Grad tagsüber, und nachts immer noch 28 Grad.

Hier die Fahrt in die 3 Mio Stadt...

Die „unendliche Geschichte“ mit Unwissenden, Ahnungslosen sowie deren Interessenlosigkeit und ganz normaler Idiotie geht in Panama weiter!
  • Die Feststellung unserer Fahrzeugidentnummer und deren Dokumentation dauerte 7 Stunden... Das Ganze erfolgte in einem sehr schäbigen Wohngebiet, man glaubt sich eher auf einem Schrottplatz in den Slums als auf einem Polizeihof.

 

Das Besorgen der Ausreisepapiere für Elli verschlang am nächsten Tag weitere 6 Stunden... an drei verschiedenen Stellen in der Innenstadt, immer so 3-5 km auseinander.
 
Doch dann wurde es erst richtig lustig. Wir wollten für "uns Drei" die Flüge nach Cartagena buchen: Wo macht man das am besten? Natürlich am Flughafen. Denkste...
  • Am Flughafen ginge das überhaupt nicht, wurde mir gesagt! Und das, nachdem ich 3 mal ca. 30 min in der Schlange an verschiedenen Schaltern gewartet hatte...
  • Zuerst müsse der „Frachtflug für Elli“ und dann unsere Flüge gebucht werden. Die Aussage eines Supervisors von COPAAIR war dann schlußendlich: „Bei COPAAIR kann man Frachttransporte nur per Mail anfragen und dann eine Antwort bzw. ein Angebot bekommen!“
  • Wieder ein Haufen fauler ahnungsloser Armleuchter bei COPAAIR! Das wurde uns später auch vom Hotelpersonal, sowie anderen Reisenden und dem Tierspediteur „Mario“, von PET-Relocation- Service in Panama City bestätigt.
 
Also, alle Papiere und Zertifikate von Elli gescannt und hingeschickt. Die Antwort kam prompt: Es werden Bilder vom Hund vor, neben und in der Box verlangt...
Unsere Box ist 100x65x80 cm. Elli kann darin aufrecht sitzen und stehen, vorwärts reingehen, sich drehen usw.... Aber sie so zu fotografieren, dass es denen recht war, schafften wir nicht. Hinfahren und gemeinsam anschauen wird abgelehnt. Keine Flugbuchung möglich ohne größere Box!
Bei den zwei größten Anbietern von Tierzubehör in Panama City gibt es keine größeren Boxen. Ein Tierarzt sagte, die spinnen bei COPAAIR... für einen Flug von 1,5 Stunden. Aber das hilft nicht weiter, wir bekommen keinen Flug.
Dank einer Kundin in der Tierhandlung, die meine Diskusion mit der Airline verfolgt hatte, und einen Rettungshundebesitzer kennt, der uns dann die Adresse seines Tiertransporteurs nannte, sind wir an Pet-Relocation-Service in Panama City gekommen.
Die sind nach fast 2 Tagen, unzähligen Mails, WhatsApps und Telefonaten in der Lage eine "etwas" größere Box zu besorgen. 110x 75x85 cm. Dann geht die Fotografiererei wieder los. Erst nachdem ich per Videokonferenz zeigen konnte, dass sich Elli in diesem „Haus“ drehen, stehen, liegen und sonstnochwas alles kann, wird die Box zähneknirschend akzeptiert... 
2 Hunde, so groß wie Elli, haben darin ausreichend Platz, um 4-5 Stunden zu fliegen!!!
Wir haben es dann glücklicherweise, auch Dank Mario von Pet-Relocation-Service doch noch geschafft, und können am Montag den 18. Februar fliegen! Hoffentlich...

 

Elli beim Fotoshooting in unsere Box... Natürlich war es mit dem Handy schwer die Größenverhältnisse von Hund und Box auf dem Bild realistisch darzustellen.

Unsere schwarze Box wurde abgelehnt... Die weiße Box mußten wir dann sehr teuer kaufen, sonst wäre Elli nicht geflogen! Wenn uns da einer ein Fähr- und Flugticket nach Europa angeboten hätte, hätten wir wahrscheinlich zugeschlagen und unsere Reise abgebrochen.
Die Fahrzeugabgabe in Colon war dagegen ein Klax! Mit der Erfahrung aus den letzten beiden Wochen hatte ich einen „Helfer“ der Reederei gebucht. Eine absolut richtige Entscheidung. An allen Stellen im Hafen gab es wieder Diskussionen über die verschiedenen Papiere. Und die richtige Tür zum Eingang in die entsprechenden Büros zu finden, ist fast unmöglich. Uralte, teils vergammelte Gebäude, keine Beschilderung usw. machen es fast unmöglich, die Abwicklung in Eigenregie, mit vertretbarem Aufwand bzw. ohne Nervenzusammenbruch durchzuführen.
Für Bilder hatte ich in Colon keine Zeit, und auch keine Nerven mehr... Der Guide sagte mir dann auch noch, dass man in Colon sehr vorsichtig sein soll. Es komme häufig sogar am hellichten Tag zu Überfällen auf Einzelpersonen.
 
Von Panama hatten wir durch die ganzen Probleme recht wenig gesehen. So haben wir uns kurzerhand einen Taxifahrer "gemietet", mit dem wir 4 Stunden unterwegs waren:
Zur Schleuse Miraflores Loks, leider ohne Schiffspassage...
Zum Visitorcenter Panama Canal, wo wir einiges zur Geschichte und der Technik des Panamkanales erfahren haben...
Zu einigen schönen Aussichtspunkten der Stadt..

Den "Neuen Panamakanal", der in 2016 eröffnet wurde, kann man leider nur in Colon besichtigen. Wir haben davon nur ein paar Dämme und einige Bilder in der Ausstellung gesehen... Jetzt können Schiffe mit bis zu ca. 18.000 Containern, vorher lag die maximale Kapazität bei ca. 4.500, den Kanal passieren! Das abfotografierte Bild, in der ersten Reihe rechts, zeigt die neue Schleuse im Vordergrund. Die 9 Wasserbecken dienen zum schnellern Befüllen und Entleeren der Schleusenkammern von unten. Gleichzeitig wird so das Wasser auch mehrfach verwendet. Die alte Miraflores Schleuse ist oben rechts im Bild zu sehen. Hier ist auch das Visitorcenter.

Die letzten 14 Tage „Mittelamerika“ werden bei uns sicher eine bleibende Erinnerung hinterlassen! Aber umso mehr freuen wir uns jetzt auf die deutlich niedrigeren Temperaturen und die Fahrt entlang der Anden in Südamerika!


--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Wir überqueren mittles Schiff und Flugzeug das berüchtigte Darian Gap,

und kommen nach Südamerika! Weiter gehts unter

Südamerika

mit der

"7. Etappe: Kolumbien-Ecuador-Peru!"

 ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------